Wer an Biogasanlagen denkt, verbindet damit normalerweise die Erzeugung von Biogas oder Biomethan zur Energiegewinnung. Doch es gibt noch ein weiteres Produkt, an das man oft nicht sofort denkt: den Gärrest. Auch dieses Nebenprodukt ist sehr wertvoll. Werfen wir doch mal einen Blick auf die Vorteile von Gärrest.
Das Problem mit der Gülle
Derzeit bringen viele Landwirt:innen Kuh- oder Schweinegülle direkt auf ihren Feldern aus und nutzen sie als natürlichen Dünger, um die Bodenfruchtbarkeit und die Ernteerträge zu verbessern. Diese Praxis bringt jedoch einige Nachteile mit sich. Dazu gehören die Belastung des Bodens und des Klimas, da die Methanemissionen der Gülle direkt in die Atmosphäre gelangen, die Verschmutzung des Grundwassers und unangenehme Gerüche in der Umgebung.
Vorteile von Gärrest
Das Recycling und die Wiederverwendung von organischem Material in Form von Gärrest bieten dagegen enorme ökologische und ökonomische Chancen. Einem Bericht der European Biogas Association zufolge enthält Gärrest alle für die Landwirtschaft notwendigen Nähr- und Mikronährstoffe, verbessert die Bodenstruktur und bietet Lebensraum für Tiere und Mikroben. Statt Boden und Wasser zu belasten, werden Schadstoffe reduziert, die Wasserrückhaltung und -speicherung verbessert und der Bedarf an mineralischem Dünger verringert oder sogar gänzlich ersetzt.
Der größte Vorteil von Gärrest ist jedoch, dass er angesichts des Klimanotstands den Ausstoß von Treibhausgasen erheblich reduziert. Durch die Verwendung von Gärrest als Dünger oder Kompost wird dem Boden organisches Material zugeführt, ohne dass dabei Treibhausgasemissionen in die Atmosphäre gelangen.
Gärrest als Dünger
Gärrest aus der Biogaserzeugung enthält konzentrierte Nährstoffe und organische Substanzen und wird meist als hochwertiger Dünger eingesetzt und auf landwirtschaftlichen Flächen ausgebracht.
Biogasanlagen sind also mehr als nur Energieerzeuger, sie sind auch eine Quelle für nachhaltige landwirtschaftliche Lösungen. Die Nutzung von Gärrest anstelle von Gülle verbessert die Bodengesundheit, senkt die Kosten und trägt zum Umweltschutz bei.
Wenn du dir also das nächste Mal Gedanken über Biogas machst, denke auch daran, dass es dabei nicht nur um Energiegewinnung geht, sondern auch darum, mit Gärrest gesündere Böden und eine grünere Zukunft zu schaffen.
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